Der Schriftsteller saß an seinem Schreibtisch, durch das Fenster lärmte die Stadt herein – Reifen auf regennassem Asphalt – das nervöse Hupen eines Ungeduldigen. Der Schriftsteller seufzte: „Eine heiter besinnliche Weihnachtsgeschichte“ wollten sie von ihm, – „ein bisschen Humor“ hatte sein Verleger gesagt „nichts zeitkritisches – um Himmels willen“. Der Schriftsteller begann einen Berg Notizen durchzusehen. Irgendwann hatte er doch so eine schnelle Idee notiert.

Mit einem weichen Sprung landete der samtfellige Kater auf dem Schreibtisch. „Nein Shakespeare nicht jetzt – nicht ausgerechnet“. Aber da saß Shakespeare schon nachdrücklich auf den Notizblättern. Der Schriftsteller beugte sich vor und spürte die Wange des Katers an seiner. Er zog einen Zettel unter Shakespeare hervor und begann zu schreiben:

Mein Kater – seine Wange an meiner, sein Schnurrbart kitzelt im Gesicht.
Da ist wer für den ich nicht anders sein muss als ich bin, damit er mich mag.

Er las das Gedicht noch einmal. Für morgen hatten sie Schnee vorausgesagt, vielleicht würde sie ihm dann leichter fallen – die Weihnachtsgeschichte.